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BEIRÛT. 77. Route. 505 12-15 fr.; Gassmanns Gasthof (Pl. c: F 1), bei der Douane; H.-P.
Victoria (Najoum), einfacher, u. a.

Bierhäuser (deutsches Bier 8 Pi.): Gassmann (s. oben; Sitz des
Schweizer Vereins); Blaich, unweit des Deutschen Hofs, mit Garten.

Postämter: Türkische Post (Poste ottomane), beim Zollamt; Deutsche
Post, österreichisch-ungarische Post usw. im Chân Antun Beg (Pl. F 1).
Internationaler Telegraph (Pl. F 2), Derb el-Kebîre (S. 506).

Wagen: einfache Fahrt 4 Pi.; die Stunde in der Stadt , außerhalb
10 Pi. (Sonntags erhöhte Taxe); weitere Fahrten nach Übereinkunft.
Pferde: ½ Tag 1 Medschidié, 1 Tag Medschidié.

Dampferagenturen: Rigo (Compagnie des Messageries Maritimes),
Thom. Cook & Son (Österreichischer Lloyd), A. de Luciano (Navigazione
Generale Italiana), sämtlich im Chân Antun Beg (Pl. F 1); Moheldin Ha-
made
(Khedivial Mail Steamship Co.), nahe dem Bahnhof.

Banken: Deutsche Palästinabank; Ottomanbank. Über das tür-
kische
Geld vgl. S. 563.

Konsulate. Deutsches Reich (Pl. 1: E 2): Dr. Schröder, Gen.-Konsul,
Derb Prusianîje (S. 506); Österreich-Ungarn (Pl. 3: H 2), Graf zu Kheven-
hüller-Metisch
, Tripolisstraße; Niederlande: Anielli; Dänemark (Pl. 5: E 2):
Sigrist Weber, Derb el-Kebîre.

Beirût, der bedeutendste Handelsplatz in Syrien (arab. Esch-
Schâm
), Hauptstadt des gleichnam. türkischen Wilájets (S. 425),
mit ca. 150000 Einwohnern, liegt, unter 33° 50 nördl. Br. und
35° 30 östl. L. (von Greenwich) herrlich am Südufer der St. Georgs-
bai
, in der schmalen Küstenebene zwischen dem Râs Beirût (S.506)
und dem St. Dimitrihügel. Im O. steigen die Höhen des Libanons
(S. XXX) auf, mit dem Dschebel Keneise und Dsch. Sannîn (S. 507).
Das Klima (Durchschnittswärme im Januar 13,5, im August 27,3° C..)
ist sehr mild und angenehm, die Niederschläge (Jahresdurchschnitt
855mm) sind ziemlich erheblich. Die Seebrise macht auch den
Sommer erträglich, nur im August und Sept. fehlt es wegen der
Windstille oft an Abkühlung. Die nahen Sommerfrischen im Liba-
non
werden auch von Ägypten und Zypern aus aufgesucht.

Berytus (Brunnen) wird bereits in den Tell el-Amarna-Briefen (S. 478)
als Sitz des ägyptischen Vasallen Ammunira erwähnt. Es lag im Gebiet
der Gibliter, eines nördl. Zweiges der Phönizier. Während der Diadochen-
kriege
wurde die Stadt im J. 140 vor Chr. gänzlich zerstört. Die Römer
bauten sie wieder auf und nannten sie nach der Tochter des Kaisers
Augustus Colonia Julia Augusta Felix Berytus. Seit dem III. Jahrhun-
dert
nach Chr.
gelangte ihre römische Rechtschule zu hoher Blüte. Be-
rühmt
war die noch heute sehr ansehnliche Seidenweberei, die sich von
Berytus später nach Griechenland und Sizilien verpflanzte. Das Erdbeben
von 529 vernichtete den Wohlstand der Stadt. Seit der Eroberung durch
die Araber (635) ist sie, von der Kreuzfahrerzeit abgesehen, stets im Be-
sitz
der Muslimen geblieben. Neben Saida (S. 492) war sie ein Lieblings-
sitz
des genialen Drusenfürsten Fachreddîn (1595-1634), der im Bunde mit
den Venezianern Mittelsyrien den Türken entriß. Der Hafenverkehr hat
sich, auf Kosten von Saida und Tripolis, erst im XIX. Jahrhundert wieder
sehr gehoben, nach der Christenmetzelei (1860) sind viele Christen aus
dem Innern Syriens hierher übergesiedelt.

In der Bevölkerung tritt das muslimische Element (ca. 40000
Seelen) sehr zurück. Unter den Christen zählt man 44000 Griechen,
30000 Maroniten und 2100 Protestanten. Die Judenkolonie beläuft
sich auf 3500 Seelen. Ungewöhnlich groß ist der Prozentsatz der